Bewegung

Grundprinzip

Wenn wir uns umsehen wird es ziemlich offensichtlich, dass Bewegung – wenn kein Naturgesetz – zumindest ein Grundprinzip der Natur ist, das allen belebten Dingen zugrunde liegt. Alle belebten Wesen (Pflanzen; Tiere; Menschen) haben eine Sache gemeinsam: die Veränderung! Denn ohne laufende Veränderung kann ein Lebens-Organismus den Herausforderungen seiner Umwelt nicht standhalten. Weil er sich weder anpassen kann (passiv), noch eine neue, bessere Strategie entwickeln kann (aktiv), um zu überleben und nicht zu unterliegen.

Lebensfreude

Und eine Veränderung OHNE Bewegung gibt es nicht!

Der Mensch ist von Natur aus ein Bewegungs-Typ. Das liegt in der Geschichte der menschlichen Evolution begründet. Als Jäger und Sammler war er stets auf den Beinen, denn das war für die Ernährung überlebenswichtig. Ganz zu schweigen von der Schnelligkeit die gefordert war, wenn es galt die Flucht zu ergreifen, um nicht gefressen zu werden!

Die Schlussfolgerung aus dem bereits erwähnten kann somit nur lauten, dass Bewegung ein Grundelement des menschlichen Lebens ist. Sie gehört zum Leben wie das Atmen und das Essen, das Schlafen und die Regeneration. Nun kann man das ausblenden und als nicht wichtig einstufen. Scheinbar spielt es keine so grosse Rolle, da man mit Essen und Schlaf doch davonkommt. Die Betonung liegt aber auf „scheinbar“.

Frau und Kind

Der menschliche Körper kann – wie bei der Übersäuerung – in den jungen Jahren (Baby, Kind, Jugendlicher) viel verkraften, was eigentlich schädlich wäre. Er regeneriert sich leichter und schneller. Wobei gerade Kinder meist noch genügend Bewegungs-Drang haben, um diesem Faktor gerecht zu werden. Aber wir sehen heute, dass sich das geändert hat. Immer mehr Jugendliche sind schon übergewichtig! Natürlich vor allem wegen falscher Ernährung, und das wird dann nicht mit genügend Bewegung kompensiert!

Je älter ein Körper aber wird, je weniger er mit gesunden Lebensmittel versorgt wird – und mit gesund meine ich möglichst natürlich und mit viel Vitalstoffen – und je weniger Bewegung im Alltag und darüber hinaus stattfindet, umso grösser ist die Anfälligkeit für Fehlfunktionen, Beschwerden und Krankheiten. Zumal die Erneuerung der Zellen sich verlangsamt und die Regeneration mehr Zeit benötigt, die meistens aber nicht gewährt wird!

Dies trifft ganz sicher im heutigen Berufsleben vollständig zu. Die „ Schnelligkeit und Flexibilität“, die heute verlangt wird, macht es extrem schwierig sich dem zu entziehen und zur Ruhe zu kommen. Oder eben genügend Zeit für Bewegung – sprich Sport – einzubauen. Denn dazu kommt: Bewegungs-Mangel macht sauer! Hier schliesst sich der Kreis zur Übersäuerung wieder.

Ping Pong

Und damit kommen wir zum Kern von Bewegung. Es gibt Bewegung im Alltag, im Beruf und sogar im Schlaf. Aber das Quantum und die Qualität an Bewegung, welches nötig ist um gesund zu werden oder es von Anfang an zu bleiben, kann damit nicht erreicht werden.

Die Bewegung welche gemeint ist, kann nur über das Feld des Sportes führen! Wiederum kann man das ablehnen und ignorieren, aber das bedeutet einfach nur unkalkuliertes Risiko. Es ist ein bisschen wie Roulett, nicht vorhersehbar und nicht zu kontrollieren, was die Folgen sein werden. Darüber gibt es keinen Zweifel, wenn man sich durch entsprechende Informationen und Erfahrungsberichte das Wissen darüber beschafft hat.

Sport

Mit körperlicher Bewegung, Ausdauer und auch Krafttraining kann man in jedem Lebensalter beginnen. Ich selber treibe seit meiner Kindheit Sport (Leichtathletik, Handball, Squash, Tennis etc.). Aber mit Marathon laufen – also mit Running im Bereich Mittelstrecken und Langstrecken – habe ich erst nach dem 50-zigsten Lebensalter begonnen. Sinnvoll sind alle sportlichen Tätigkeiten, bei denen der Pulsschlag erhöht wird.

Fitness                   Beachvolleyball                       Quarterback

„Zur Förderung der Gesundheit sind zweieinhalb Stunden Bewegung mit mittlerer Intensität pro Woche ein guter Richtwert, und dies möglichst auf mehrere Tage pro Woche verteilt“ empfiehlt Gerda Jimmy, stellvertretende Leiterin der Gruppe Monitoring und Evaluation an der Eidgenössischen Hochschule für Sport Magglingen.

Aktivitäten mittlerer Intensität sind zum Beispiel Velo fahren, Gartenarbeiten, Inline-Skating oder Mountainbiken. Beispiele für sportliche Aktivitäten hoher Intensität sind Schwimmen, Joggen, Skilanglauf oder Radfahren in schnellem Tempo.
(Quelle: Zeitschrift Media Planet Juni 2012)

Kontinuierlich trainieren

„Neu- oder Wiedereinsteiger sollten ihr Bewegungsspektrum schrittweise steigern und mit Aktivitäten mittlerer Intensität beginnen“, rät Gerda Jimmy. Generell sollte man immer auf die Signale des Körpers achten. Weniger ist manchmal mehr.

Dies kann ich aus eigener Beobachtung voll bestätigen. Viele Menschen wollen sportlich aktiv werden, starten voll Elan damit und übertreiben es dermassen, dass sie sich Erschöpfungs-Zustände einhandeln, Verletzungen einfangen und ganz sicher keinen Spass dabei empfinden. Geschweige denn, die viel gerühmten Glücksgefühle (durch Botenstoffe wie  Serotonin oder Endorphine) verspüren können. Und so ist der Misserfolg vorprogrammiert!

Erschöpfung

Ja schlimmer noch, es wird in Zukunft fast unmöglich unbelastet einen neuen Anlauf zu wagen, doch noch „in die Gänge zu kommen“, was sportliche Aktivitäten betrifft.

Wenn gradientenweise ( langsam ansteigend ) vorgegangen wird, wenn regelmässig und vor allem kontinuierlich trainiert wird, dann wir sich der Erfolg einstellen. „Viele Sportverletzungen ereignen sich dann, wenn man lange nicht mehr trainiert hat, aber trotzdem mit Vollgas an eine sportliche Herausforderung herangeht“, warnt Jimmy.

Wichtig ist bei allen Aktivitäten, dass man dabei Freude hat, sagt die Fachfrau. „Dann sind Sport und Bewegung gesundheitsfördernd und wirken sich nicht nur auf die körperliche Fitness aus, sondern sorgen auch für Ausgeglichenheit und Stress-Resistenz“.


Bewegung als Behandlungsmethode

Lebenslang in Bewegung zu bleiben, auch unter erschwerten Bedingungen, zum Beispiel bei Schmerzen, nach einer Operation oder mit einem Herz-Lungen-Leiden, ist entscheidend für die Erhaltung und Verbesserung der Lebensqualität und Gesundheit.

Diese Herangehensweise nutzt in der Schweiz zum Beispiel die Universitätsklinik Balgrist, genauer das Center balgrist move>med. Es gehört seit Juli 2011 zum Swiss Olympic Medical Center. Durch die Integration dieses Centers für Spitzensportler, sind auf beiden Seiten Synergien entstanden, welche den Patienten und Kunden direkt zugute kommen.

Bogenschütze       Läufer       Gymnastik       Hockey

Hier werden alle behandelt: Olympia-Athleten; Spitzensportler; Marathon-Erstlinge; Manager mit Rückenproblemen; Übergewichtige; Freizeitradfahrer; Leute, die beim Check-up gemerkt haben, dass sie sich mehr bewegen sollten. Kurz: alle Leute, die wissen, dass sie sich etwas Gutes und Gesundes tun, wenn sie sich bewegen.

Bewegung ist nicht nur gesund, sondern ein hochwirksames Medikament. Sie senkt:

  • den Blutdruck
  • reduziert das Gewicht und die Blutfette
  • minimiert das Krebsrisiko
  • schützt vor Herzinfarkt
  • und vieles mehr

Wem die hohe Lebensqualität dank Bewegung wichtiger ist als das Schlucken unzähliger Medikamente, der ist mit der Anwendung der für ihn passenden Bewegungsart auf dem richtigen Weg.

Hier noch einige Antworten zum Thema „Bewegung und Sport“:

1. Sprechen während des Trainings macht Seitenstechen

Über die genaue Ursache des Seitenstechens gibt es verschiedene Theorien. Das Sprechen an sich hat aber nichts mit den unangenehmen Stichen zu tun.

2. Selbst nach dem Sport verbrennt der Körper Fett
Stimmt, denn der Nachbrenneffekt nach dem Sport ist messbar und kann einen Tag lang dauern. Der Körper bezieht die nötige Energie dann vor allem aus den Fett-Pölsterchen.

3. Erst nach 30 Minuten Fitness schmilzt das Fett
Falsch: Selbst wer langsam läuft, verbrennt vom ersten Schritt an Fett, wenn auch nur wenig. Die optimale Fettverbrennung setzt nach 20 bis 30 Minuten ein, wenn der Körper so richtig warm ist.

4. Stretching wärmt die Muskulatur auf
Einer deutschen Studie zufolge dehnen sich gut 80% aller Freizeitjogger regelmässig, seltener verletzt sind sie deshalb aber nicht. Dehnen nach der Aufwärmphase oder nach dem Sport ist sinnvoll, um die Muskulatur zu lockern und auch um das Körper-Gefühl zu verbessern.

5. Kalte Luft schadet der Lunge
Wer gesund ist, dessen Lunge nimmt durch kalte Luft keinen Schaden. Allerdings: Je kälter die Luft, desto stärker der Reiz auf Bronchien, Schleimhäute und Lungengefässe. Sie können sich stark zusammenziehen oder krampfen.


6. Magnesium hilft gegen Krämpfe

Magnesium ist wichtig für die Funktion der Muskeln. Durch Sport und auch durch Schwitzen wird es verbraucht. Ein Mangel an Magnesium kann Krämpfe auslösen. Also ist es angebracht für genügend Zufuhr zu sorgen beim Sport oder bei Tätigkeiten, die strenge körperliche Arbeit beinhalten oder zu starkem Schwitzen führen.

7. Sport stärkt das Immunsystem
Das ist richtig, solange man es nicht übertreibt. Ausdauersport in vernünftigem Masse kann das Immunsystem stimulieren. Doch auch hier gilt: viel hilft nicht unbedingt viel. Es gibt Studien, die darauf hinweisen, dass extremer Leistungssport und grosse Anstrengung die Abwehr erheblich schwächen können. Also lieber moderat und dafür regelmässig Sport treiben.

8. Bewegung hilft gegen Muskelkater
Hinter Muskelkater stecken winzige Muskelfaserverletzungen, die zu Entzündungen und Nervenreizungen führen. Moderate Bewegung hilft, die Stoffe abzubauen, welche die Entzündungsreaktion auslösen.

9. Durch Sport kann man Erkältung „ausschwitzen“
Ein ganz schlechtes Rezept, denn wer an einem grippalen Infekt leidet, belastet seinen Körper durch Training zusätzlich. Im Extremfall kann dies das Herz schwächen und sogar zum Herztod führen.